Am 1. Oktober 2008 stellte die Europäische Kommission fest, dass ENI, ExxonMobil, Hansen & Rosenthal/Tudapetrol, MOL, Repsol, Sasol, Shell, RWEund Total mindestens von 1992 bis 2005 an einem europaweiten Paraffinwachskartell beteiligt waren. In mehr als 50 Treffen in ganz Europa, hunderten von Briefen, Faxen und E-Mails legten die Kartellmitglieder Zielpreise fest und überwachten deren Umsetzung, teilten sich Kunden sowie Marktanteile zu und tauschten wirtschaftlich sensible Informationen aus.
Nach Angaben der Europäischen Kommission bestand der Gesamtplan darin, den Preiswettbewerb zu verringern und zu verhindern, um die Preise zu stabilisieren oder zu erhöhen, indem Mindestpreise und Preiserhöhungen vereinbart wurden. Die Kartellmitglieder zielten darauf ab, den Wettbewerb zu verringern oder sogar auszuschalten, um letztlich höhere Gewinne zu erzielen. Vier Konzerne räumten ihre Beteiligung an dem Kartell ein und kooperierten mit der Kommission im Rahmen ihrer Kronzeugenregelung. Die Kommission verhängte gegen alle Unternehmensgruppen Geldbußen in Höhe von mehr als 676 Mio. EUR.